Blockchain als Schutzschild gegen Deepfakes und Circle startet eigene Layer-1 für USDC
Autor: Coinkurier Redaktion
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Kategorie: Nachrichten
Zusammenfassung: Deepfakes und KI-Betrug nehmen zu, weshalb Unternehmen verstärkt auf Blockchain als manipulationssicheres Logbuch setzen; Fintech-Giganten wie Circle entwickeln eigene Layer-1-Blockchains für sichere Stablecoin-Zahlungen.
Deepfakes und KI-basierte Betrugsversuche nehmen rasant zu und stellen Unternehmen vor neue Sicherheitsfragen. Während klassische Kontrollmechanismen an ihre Grenzen stoßen, rückt die Blockchain-Technologie als manipulationssicheres Logbuch in den Fokus. Parallel dazu setzen Fintech-Giganten wie Circle, Tether und Stripe auf eigene Layer-1-Blockchains, um Stablecoin-Transaktionen schneller, sicherer und regulatorisch konform abzuwickeln. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie Blockchain als Sicherheitsanker und Innovationsmotor im Zeitalter von KI und digitalem Zahlungsverkehr fungiert.
Blockchain als Sicherheitsanker im KI-Zeitalter
Die zunehmende Verbreitung von Deepfakes stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Laut Europol stieg die Zahl der Deepfake-CEO-Betrugsfälle im Jahr 2025 um 280 Prozent. Generative KI kann Stimmen, Gesichter und sogar Live-Videos täuschend echt fälschen, wodurch klassische Kontrollmechanismen an ihre Grenzen stoßen. In diesem Kontext rückt die Blockchain-Technologie als dezentrales Logbuch in den Fokus. Ein Deepfake kann zwar das Gesicht eines CEOs imitieren, aber nicht den kryptografischen Fingerabdruck verändern, der von vielen unabhängigen Knoten gemeinsam versiegelt wird. Gartner zählt „Authenticity Infrastructure“ zu den Top-Tech-Trends 2025. Die Linux Foundation berichtet von weltweit 320 produktiven Hyperledger-Netzen, von denen 70 Prozent ohne eigene Token auskommen, aber alle das Ziel verfolgen, fälschungssichere Beweisketten über Unternehmensgrenzen hinweg zu schaffen.
„CIOs fragen heute abseits vom privaten Gebrauch kaum noch nach Coins, aber täglich nach einem dezentralen Log, das Deepfake-Angriffe sofort entlarvt.“ – Daniel Winklhammer, Blockchain-Experte, CEO & Co-Founder 21bitcoin
Die Blockchain speichert Datensätze in Blöcken, die über Hashes miteinander verkettet sind. Manipulationen werden sofort erkannt, da sich der Hash eines manipulierten Blocks ändert und diese Änderung auf allen Knoten sichtbar wird. Proof-of-Work (PoW) bietet maximale Unabhängigkeit und Fälschungssicherheit, während Proof-of-Stake (PoS) energieärmer, aber potenziell konzentrierter ist. In Konsortien mit klaren Regeln genügt PoS, während PoW dort bevorzugt wird, wo absolute Zensurresistenz gefordert ist.
„PoW ist digitales Siegelwachs: Energie wird in echte Fälschungssicherheit verwandelt. Keine KI kann gleichzeitig die Hash-Verknüpfungen neu berechnen und die Mehrheit der Knoten synchron manipulieren – Konsens und Zeitstempel würden den Eingriff sofort offenlegen.“ – Daniel Winklhammer, Blockchain-Experte, CEO & Co-Founder 21bitcoin
Praxisbeispiele zeigen die Wirksamkeit: Im Catena-X-Netzwerk stempeln seit 2025 acht OEMs und über 2.000 Zulieferer jedes Bauteil mit einem Hash, was bei Bosch zu 17 Prozent weniger Rückläufern führte. Im US-Pharmabereich muss seit November 2024 jede Seriennummer verschreibungspflichtiger Medikamente on-chain nachverfolgt werden, wodurch die Fälschungsquote im Parallelhandel laut Deloitte um 35 Prozent sank. Allerdings kämpfen kleinere Distributoren mit Integrationskosten und sensible Preisdaten bleiben oft off-chain.
| Jahr | Deepfake-CEO-Betrugsfälle (Anstieg) | Hyperledger-Netze weltweit | Rückläufer Bosch | Fälschungsquote Pharma (Rückgang) |
|---|---|---|---|---|
| 2025 | +280 % | 320 | -17 % | -35 % |
- Blockchain lohnt sich besonders, wenn Aufzeichnungen über Jahre unveränderbar bleiben müssen.
- Je mehr unabhängige Parteien beteiligt sind, desto wertvoller ist ein gemeinsamer Zeitstempel.
- Bei hohem Betrugspotenzial durch KI ist ein technisches Nein durch Blockchain entscheidend.
- Proof-of-Work bietet maximale Sicherheit, Proof-of-Stake ist energieeffizienter.
Infobox: Blockchain-Technologie etabliert sich als Sicherheitsanker gegen KI-basierte Fälschungen, insbesondere in komplexen Lieferketten und regulierten Branchen. (Quelle: trendingtopics.eu)
Circle startet Arc: Neue Layer-1-Blockchain für Stablecoin- und Kapitalmarktinfrastruktur
Circle hat offiziell Arc vorgestellt, eine offene Layer-1-Blockchain, die eine unternehmenstaugliche Infrastruktur für Stablecoin-Zahlungen, Devisen- und Kapitalmarktanwendungen bietet. Arc ist EVM-kompatibel und verwendet USDC als nativen Gas-Token. Das Netzwerk integriert eine Stablecoin-FX-Engine, bietet Abwicklungsfinalität im Sekundenbereich und umfasst optionale Datenschutzkontrollen für Unternehmen. Die Blockchain wird vollständig in die bestehende Plattform und die Dienstleistungen von Circle integriert und ist mit Dutzenden von anderen Partner-Blockchains interoperabel. Das öffentliche Testnetz von Arc soll im Herbst 2025 starten.
- Arc ermöglicht schnelle, sichere und regulatorisch konforme Stablecoin-Transaktionen.
- USDC dient als nativer Gas-Token, was die Nutzung für Unternehmen vereinfacht.
- Die Stablecoin-FX-Engine ermöglicht schnellen Währungstausch.
- Optionale Datenschutzfunktionen unterstützen Compliance-Anforderungen.
Infobox: Mit Arc will Circle eine neue technologische Grundlage für Stablecoin-basierte Finanzanwendungen schaffen und die Kontrolle über Kernfunktionen behalten. (Quelle: CryptoDnes.bg)
Circle: Quartalszahlen und strategische Ausrichtung
Im zweiten Quartal 2025 überstieg der USDC-Umlauf laut Circle 61 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Gesamteinnahmen und Rücklagen stiegen um 53 Prozent auf 658 Millionen US-Dollar, während ein Nettoverlust von 482 Millionen US-Dollar verbucht wurde. Dieser Verlust ist größtenteils auf nicht zahlungswirksame Kosten im Zusammenhang mit dem Börsengang zurückzuführen. Jeremy Allaire, Mitbegründer und CEO von Circle, betonte die nachhaltige Wachstumsdynamik und die breite Akzeptanz der Plattform.
| Quartal | USDC-Umlauf | Wachstum (YoY) | Gesamteinnahmen & Rücklagen | Nettoverlust |
|---|---|---|---|---|
| Q2 2025 | 61 Mrd. USD | +90 % | 658 Mio. USD | 482 Mio. USD |
Circle ist nicht der einzige Stablecoin-Emittent mit eigenen Blockchains. Tether ist an den Projekten Stable und Plasma beteiligt, und Stripe plant die Einführung der Layer-1-Blockchain Tempo. Der Trend zur Fragmentierung der Blockchain-Landschaft im Zahlungssektor setzt sich fort.
Infobox: Circle verzeichnet starkes Wachstum bei USDC und setzt mit Arc auf eine eigene Blockchain-Infrastruktur. (Quelle: BTC-ECHO)
Fintech-Giganten setzen auf eigene Layer-1-Blockchains
Immer mehr Fintech-Unternehmen wie Circle, Tether und Stripe starten eigene Layer-1-Blockchains. Analysten hinterfragen, ob Layer-2-Lösungen für zentrale Assets wie Stablecoins noch relevant sind. Adam Cochran kritisiert, dass Arc keine echte L1 sei, sondern eine Konsortium-Chain mit privaten, vorab genehmigten Validatoren. Andere Analysten argumentieren, dass Unternehmen mit eigenen Chains mehr Kontrolle, Geschwindigkeit und Compliance erreichen wollen. Die Zukunft von Ethereum L2s wird zunehmend in Frage gestellt, da der Dezentralisierungsvorteil bei zentralisierten Assets wie Stablecoins weniger ins Gewicht fällt.
„L2s sind für die Ingenieursbranche bereits tot. Alles wird genutzt, um Liquidität durch traditionelle Finanzakteure und die Hype-Maschine zu extrahieren. Es ist ein trojanisches Pferd für regulatorische Erfassung.“ – Marty Party
- Eigene L1s bieten Unternehmen mehr Kontrolle und Effizienz.
- Der Dezentralisierungsvorteil von L2s schwindet bei zentralisierten Assets.
- Die Blockchain-Landschaft im Zahlungssektor fragmentiert sich weiter.
Infobox: Die Entwicklung eigener Layer-1-Blockchains durch Fintech-Giganten könnte einen Paradigmenwechsel in der Krypto-Infrastruktur einleiten. (Quelle: BeInCrypto)
USDC-Wachstum und regulatorische Entwicklungen
Circle meldete für das zweite Quartal 2025 ein Wachstum des zirkulierenden USDC-Angebots um 90 Prozent auf 61,3 Milliarden US-Dollar. Bis zum Stichtag stieg das Angebot weiter auf 65,2 Milliarden US-Dollar. Der Gesamtumsatz und die Erträge aus den Reserven stiegen um 53 Prozent auf 658 Millionen US-Dollar. Der Nettoverlust lag bei rund 482 Millionen US-Dollar, bedingt durch IPO-bezogene Aufwendungen in Höhe von 591 Millionen US-Dollar. Circle hob die Unterzeichnung des GENIUS Act als bedeutenden Meilenstein für die US-Kryptoindustrie hervor. Das Gesetz schafft einen bundesweiten regulatorischen Rahmen für Stablecoins und fördert die Integration digitaler Vermögenswerte in das traditionelle Finanzsystem. Der Börsengang im Juni hatte ein Volumen von 1,2 Milliarden US-Dollar, wobei 19,9 Millionen neue Class-A-Stammaktien zu einem Durchschnittspreis von 31 US-Dollar je Aktie platziert wurden.
| USDC-Umlauf (Q2 2025) | USDC-Umlauf (Stichtag) | Umsatz & Erträge | Nettoverlust | IPO-Volumen | Aktienpreis |
|---|---|---|---|---|---|
| 61,3 Mrd. USD | 65,2 Mrd. USD | 658 Mio. USD | 482 Mio. USD | 1,2 Mrd. USD | 31 USD |
Infobox: Circle wächst rasant und profitiert von regulatorischer Klarheit in den USA. (Quelle: DE.COM)
Arc als neue Basis für Stablecoin-Anwendungen
Arc ist als eigenständige Layer-1-Blockchain konzipiert und EVM-kompatibel, sodass Entwickler bestehende Ethereum-Anwendungen leicht anpassen können. USDC wird als Gas-Token verwendet, und eine integrierte Stablecoin-FX-Engine ermöglicht schnellen Währungstausch. Die Transaktionsbestätigung erfolgt in unter einer Sekunde. Unternehmen können optionale Datenschutzfunktionen aktivieren, was insbesondere für regulatorische Anforderungen relevant ist. Arc wird vollständig in die bestehenden Dienste von Circle integriert, darunter das Circle Payments Network. USDC bleibt weiterhin auf Dutzenden von Partnernetzwerken verfügbar. Ende Juni 2025 hatte USDC eine Marktkapitalisierung von 61,3 Milliarden US-Dollar und einen Anteil von 28 Prozent an allen fiat-besicherten Stablecoins.
- Arc vereinfacht Zahlungsabwicklungen und Kapitalmarktgeschäfte ohne zusätzliche Bridges.
- Circle kann mit Arc Kernfunktionen selbst steuern und gezielt auf Unternehmensanforderungen zuschneiden.
- USDC bleibt auf vielen Blockchains verfügbar, Arc ergänzt das bestehende Ökosystem.
Infobox: Mit Arc stärkt Circle seine Position als führender Stablecoin-Anbieter und bietet Unternehmen eine maßgeschneiderte Blockchain-Lösung. (Quelle: Cointelegraph: Bitcoin & Krypto-Nachrichten)
Einschätzung der Redaktion
Die zunehmende Bedrohung durch Deepfakes im Unternehmensumfeld unterstreicht die Notwendigkeit technischer Lösungen, die über klassische Kontrollmechanismen hinausgehen. Die Blockchain-Technologie bietet hier einen entscheidenden Mehrwert, da sie durch ihre Unveränderbarkeit und Transparenz eine objektive und manipulationssichere Beweiskette schafft. Besonders in Zeiten, in denen generative KI immer ausgefeiltere Fälschungen ermöglicht, wird die Fähigkeit, Authentizität technisch und nicht nur organisatorisch abzusichern, zum strategischen Wettbewerbsvorteil. Die nachweisbare Reduktion von Rückläufern und Fälschungen in der Industrie zeigt, dass Blockchain-Lösungen nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch wirksam sind. Unternehmen, die frühzeitig in solche Infrastrukturen investieren, stärken ihre Resilienz gegenüber KI-basierten Betrugsversuchen und setzen neue Standards für digitale Integrität.
- Blockchain etabliert sich als unverzichtbares Werkzeug zur Bekämpfung von KI-basierten Fälschungen.
- Die Kombination aus Dezentralität, Zeitstempel und kryptografischer Absicherung bietet einen klaren Vorteil gegenüber traditionellen Kontrollsystemen.
- Die Wirksamkeit ist bereits in regulierten Branchen und komplexen Lieferketten nachweisbar.
Quellen:
- Future{hacks}: Proof beats Deepfake: Blockchain als Security Layer im KI-Zeitalter
- Circle startet Arc, eine neue Layer-1 Blockchain für Stablecoin und Kapitalmarktinfrastruktur
- Circle: Stablecoin-Gigant launcht eigene Layer-1-Blockchain Arc
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