Dash Core Group: In Venezuela ist Dash beliebter als Bitcoin

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Die Digitalwährung Dash breitet sich in Venezuela aus und wird dort mittlerweile sogar häufiger genutzt als der Bitcoin | © Depositphotos

Dash zieht nutzen aus Venezuelas Wirtschaftskrise. Vergangene Woche haben sich fast 100 neue venezolanische Händler bei DiscoverDash.com angemeldet, einer Plattform zur Verknüpfung von Nutzern mit Händlern, die Dash als Zahlungsmittel akzeptieren. In Venezuela wird Dash sogar aktiver verwandt als Bitcoin. 

Venezuelas Wirtschaftskrise scheint der Verbreitung der Kryptowährung Dash förderlich zu sein. Das kommunistisch geführte Land hat sich zum größten Markt für den beliebten Altcoin gemausert, so Ryan Taylor, CEO der Dash Core Group, gegenüber Business Insider am Mittwoch. Vor allem durch aggressive Marketing-Kampagnen auf Werbetafeln, in Radio-Sendungen, Internet-Werbungen und Meetups ist es Dash in dem lateinamerikanischen Land gelungen, sogar Bitcoin an Beliebtheit zu übertreffen.

Die Dash Core Group ist das rechtliche Gerüst hinter der DAO (Decentralized Autonomous Organization) Dash und repräsentiert die Kryptowährung nach außen. „Im Frühjahr wurde Venezuela unser zweit größter Markt, sogar vor China und Russland, welche bekanntermaßen gerade sehr stark auf Kryptowährungen abfahren“ führte Taylor aus. „Wir verzeichnen monatlich Zehntausende Wallet-Downloads aus dem Land“, fügte er hinzu. Laut einer Statistik auf DiscoverDash.com nutzen in Venezuela mittlerweile 850 Händler Dash aktiv als Zahlungsmittel. Auf den zweiten Platz folgt die USA mit weniger als 400 Händlern.

Dash ist die favorisierte Digitalwährung von venezolanischen Händlern | © DiscoverDash.com/statistics/

Dashs positive Entfaltung in dem von Krisen gebeutelten Land kommt nicht überraschend. Denn die Transaktionen der Währung sind schnell, anonym und kostengünstig. Trotz einem Wertverlust von mehr als 90% seit dem Jahresanfang hält sie sich im Vergleich zur venezolanischen Nationalwährung, dem Bolivar, sogar einigermaßen stabil. Der IWF (Internationale Währungsfonds) schätzte, dass die Inflationsrate des Bolivar bis Ende 2018 eine Millionen Prozent erreichen könnte, wie die New York Times berichtete.

Der Staatspräsident Venezuelas, Nicolás Maduro, entschied sich daher für einen ungewöhnlichen Schritt und koppelte die Nationalwährung am Dienstag an die selbst geschaffene und angeblich von venezolanischen Ölreserven gedeckte Kryptowährung Petro. Zuvor aber wertete er den Bolivar abermals ab, diesmal um 96%. Dafür ließ der Regierungschef einfach fünf Nullen streichen. Ob sich der kontroverse Schritt allerdings positiv auf die Wirtschaft ausübt, daran lässt sich zweifeln. Denn an der Legitimität des Petro bestehen starke Zweifel. Noch immer ist der Code der Währung nicht öffentlich einsehbar, wie sonst bei seriösen Digitalwährungen (wie eben auch Dash oder Bitcoin) üblich. Nicht einmal das Entwickler-Team ist bekannt.

Auch die Händler des Landes scheinen von Maduros Schritt nicht besonders positiv angetan zu sein – im Gegenteil. In der vergangenen Woche reichten 94 neue Händler ihre Anmeldungen bei DiscoverDash.com ein. Einer Webseite, die es Nutzern erleichtern soll, Händler zu finden, die Dash als Zahlungsmittel akzeptieren. Das entspricht in etwa der doppelten Anzahl von Händlerzuwüchsen im Vergleich zu den Wochen der Vormonate.

Ob sich Dash weiterhin ausbreiten kann, hängt maßgeblich von Maduros künftiger Wirtschaftspolitik ab. Erst im Mai dieses Jahres wurde der Staatspräsident in seinem Amt bestätigt – für weitere sechs Jahre. Anfang dieses Monats wurde laut dem örtlichen Staatsfernsehen ein Putschversuch einer Terrorgruppe unternommen. Mutmaßlich ist vor allem die wirtschaftlich desolate Lage des Landes der Auslöser dieser Aktion gewesen.

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