Facebook plant ultimative Zentralisierung: Will Messenger mit WhatsApp und Instagram zusammenlegen

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Facebook will seine Dienste noch stärker zentralisieren. Wann werden sich dezentrale Blockchain-Alternativen durchsetzen können? | © Adweek

Facebook möchte seinen Messenger mit WhatsApp und Instagram vereinheitlichen. Das dürfte dem Konzern das Abgreifen von Metadaten noch leichter machen. Schon diese Woche wird wohl Werbung auf WhatsApp eingeführt werden.

Facebook arbeitet daran, seine drei Apps WhatsApp, Instagram und Facebook Messenger zusammenzulegen. Das berichtete die New York Times am Freitag unter Berufung auf vier anonyme Facebook-Mitarbeiter.

Die Apps sollen weiterhin einzeln erhältlich sein, allerdings werde die zugrundeliegende Infrastruktur vereinheitlicht. Laut den Quellen sei das Projekt noch in einem frühen Stadium und werde wohl Ende dieses oder Anfang des nächsten Jahres abgeschlossen werden.

Nutzern soll die Aktion dadurch schmackhaft gemacht werden, dass man dann auch zwischen den Apps durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützte Nachrichten werde senden können. Das war bislang nur auf WhatsApp möglich gewesen.

Im Gegenzug dürfte es allerdings für Facebook noch viel leichter werden, die Metadaten seiner Kunden auszulesen, also wer wann mit wem kommuniziert. Auch könnten Nutzer von WhatsApp und Instagram bei einer Gleichschaltung mit Facebook ihre Anonymität verlieren. Im Gegensatz zu den beiden Apps verlangt das „Soziale Netzwerk“ die Preisgabe von Klarnamen.

Whatsapp- und Instagram-Gründer ausgestiegen

Facebook hatte Instagram 2012 und WhatsApp 2014 aufgekauft. Inzwischen arbeitet keiner der Unternehmensgründer mehr für Mark Zuckerberg. Brian Acton und Jan Koum von WhatsApp verkündeten jeweils im September 2017 und April 2018 ihren Abschied. Kevin Systrom und Mike Krieger von Instagram machten beide am 24. September 2018 ihren Ausstieg bekannt.

Schon in dieser Woche könnten WhatsApp-Nutzer eine unangenehme Überraschung erleben: Ab dem ersten Februar möchte Facebook den Dienst durch Werbung monetarisieren. Das war bislang durch eine Vereinbarung mit den WhatsApp-Gründern tabu gewesen, doch diese läuft nun ab.

Dezentralisierung dringend gebraucht

Facebook und die anderen Datenkraken aus dem Silicon Valley sind Paradebeispiele dafür, warum Dezentralisierung durch Blockchain-Systeme benötigt wird. Menschen müssen wieder selbst die Kontrolle über ihre eigenen Daten erlangen, anstatt sich von Facebook völlig durchleuchten und zum Produkt machen zu lassen.

Es wird nicht leicht werden, die etablierten Konzerne abzulösen. Sie profitieren aktuell stark vom Netzwerkeffekt (eine Plattform wird immer attraktiver, je mehr Nutzer sie hat). Auch wir als Coin Kurier hätten ohne Facebook-Präsenz wohl eine deutlich geringere Leserschaft.

Doch in Zeiten disruptiver Veränderungen ist alles möglich: Genauso wie Amazon die klassischen Versandhändler hinwegfegen konnte, welche die Digitalisierung verschlafen hatten, könnten Krypto-Unternehmen auch Facebook und Co mit revolutionären Blockchain-Technologien übertrumpfen.

Nutzt Du auch alternative Soziale Medien und Messenger wie Steemit oder Telegram? Schreib uns Deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte!

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