Facebooks offizielle Ankündigung einer eigenen Kryptowährung namens Libra hat weltweit für Reaktionen gesorgt. Viele Politiker mahnen dabei zu Vorsicht und Regulierungen.
Facebooks kommende Kryptowährung Libra war am Dienstag das Topthema in der Kryptowelt. In einer zwanzigteiligen Tweet-Serie hat beispielsweise der Krypto-Veteran und Exchange-CEO Erik Voorhees viele interessante Gedanken zu dem Coin zusammengefasst. Er glaubt etwa, dass Libra eines Tages durch Gold oder sogar Bitcoin (BTC) gedeckt sein könnte.
18/ Libra has a chance, if they are brave and tactical over many years, to ultimately move away from a fiat basket toward either a real basket (BTC, gold, etc), or possibly just becoming a hard asset on its own (requiring knowable supply with zero or low debasement).
— Erik Voorhees (@ErikVoorhees) June 18, 2019
Jedoch äußerten sich nicht nur Krypto-Persönlichkeiten zu dem Thema. Auch der bekannte Unternehmer Frank Thelen gab beispielsweise eine Stellungnahme ab: Er fände das Konzept gut, auch gerade weil Libra als Stablecoin nicht zum Spekulationsobjekt tauge.
Der Libra Coin von Facebook ist da! Meine erste Einschätzung und Meinung dazu: #disruption #cryptocurrency #facebook pic.twitter.com/PkvsmANg3w
— Frank Thelen (@frank_thelen) June 19, 2019
Politiker skeptisch gegenüber Libra
Die Reaktionen vieler Politiker sahen dagegen deutlich negativer aus: So verlangte Maxine Waters, Vorsitzende des Ausschusses für Finanzdienstleistungen im US-Repräsentantenhaus und führendes Mitglied Demokratischen Partei, Facebook solle die Entwicklung seiner Kryptowährung stoppen, “bis Kongress und Regulatoren die Gelegenheit hatten, die Angelegenheit zu untersuchen und in Aktion zu treten”.
Auch der Kongressabgeordnete Patrick McHenry von den Republikanern sieht Handlungsbedarf. Facebook solle sich einer Anhörung vor dem Repräsentantenhaus unterziehen. “Wir können nicht zulassen, dass Facebook ohne Aufsicht eine riskante neue Kryptowährung von einem Schweizer Bankkonto aus führt”, erklärte McHenry. Die Libra Association, welche die Blockchain des neuen Coins verwalten soll, hat ihren Sitz in Genf.
Der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire äußerte sich ebenfalls zu dem Thema: Nur souveräne Staaten sollten Währungen herausgeben dürfen, nicht aber “private Unternehmen, welche privaten Interessen verpflichtet sind”. Le Maire verlangte zudem von Facebook Garantien, dass Libra nicht für illegale Aktivitäten genutzt werden dürfe.
Mark Carney, Gouverneur der Bank of England, äußerte sich in ähnlicher Weise. Facebook Währung müsse den “höchsten Standards” entsprechen. Gleichzeitig erklärte er allerdings auch, dass er diese Angelegenheit mit einem “offenen Geist” angehen werde.
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