In Venezuela findet eine digitale Währungsrevolution statt

In Venezuela findet eine digitale Währungsrevolution statt

Autor: Coinkurier Redaktion

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Kategorie: Analysen

Zusammenfassung: Im Zuge der politischen Revolution in Venezuela kommt es zu einer Währungsrevolution, da immer mehr Venezolaner ihre stark von Inflation betroffene nationale Währung gegen Bitcoin eintauschen. Die P2P-Handelsplattform LocalBitcoins hat allein in den letzten sieben Tagen über 15 Millionen Dollar an Bitcoin-Transaktionen mit bolivar durchgeführt.

Venezuela ist im Umbruch. Mit der nahenden politischen Revolution geht in dem lateinamerikanischen Land auch eine Währungsrevolution einher. Interimspräsident Juan Guaido hatte schon 2014 seine Unterstützung für Bitcoin ausgedrückt. Mehr Venezolaner als je zuvor wechseln ihre inflationsgebeutelte Nationalwährung "Souveräner Bolivar" gegen Bitcoin ein.

Ein politischer Stillstand

Venezuela tobt.

Die unsichere politische Lage der Nation, erhöht den Bedarf nach Bitcoin (BTC). Mehr venezolanische Bürger denn je entscheiden sich für die digitale Währung. Denn was für einige US-Amerikaner oder Europäer wie ein hochvolatiles Risikoinvestment ausschaut, ist für Venezolaner ein Stabilitätsanker. Die Nationalwährung erlebte 2018 eine Inflationsrate von unfassbaren 1.000.

000%. Die P2P-Handelsplattform LocalBitcoins hat Berichten zufolge in den letzten sieben Tagen über 15 Millionen Dollar in Bolivar an BTC-Trades verarbeitet. CoinDance bestätigt diese Zahlen.

US-Wirtschaftssanktionen

Venezuela sieht sich gerade erheblichen Wirtschaftssanktionen durch die USA konfrontiert.

Die Vereinigten Staaten begründen das mit Menschenrechtsverletzungen und Korruptionsvorfällen. Viele der Sanktionen richten sich gegen den inneren Kreis von Präsident Maduro sowie gegen eine Vielzahl von Regierungsbehörden. Jüngst wurden Sanktionen gegen die venezolanische Ölgesellschaft PDVSA verhängt. Ziel ist, Ölexporte in die Vereinigten Staaten zu unterbinden. Die Sanktionen werden nur aufgehoben, wenn PDVSA für den Handel Treuhandskonten nutzt, welche nicht unter Regierungseinfluss stehen.

Ein Pro-Bitcoin-Präsident

Venezuelas selbsternannter Interimspräsident, Juan Guaido, ist ein aktiver Verfechter von Bitcoin und hat sich öffentlich gegen Maduros Kryptowährung, Petro, erhoben. Die venezolanische Regierung hat versucht, auf dessen Nutzung in der Bevölkerung zu drängen, indem sie einige von der Regierung ausgestellte Zahlungen, wie z.B. Renten, in Petro realisieren. Auch Ausländer, die einen Reisepass beantragen möchten, sind dazu verpflichtet, Zahlungen in Petro zu leisten.

Das alles hat aber nur wenig dazu beigetragen, eine breite Akzeptanz für die staatliche Digitalwähung zu schaffen. Die venezolanischen Bürger stehen der staatlich kontrollierten Petro-Währung generell misstrauisch gegenüber. Sie wird nämlich ebenso wie der Bolivar zentral kontrolliert und ist mitnichten eine dezentrale Bitcoin-Alternative. Es gilt als wahrscheinlich, dass Guaido den Petro-Schlauch zudrehen wird, sobald er die Macht im Land gesichert hat. Die amtierende Regierung entwickelte Petro, um internationale Sanktionen zu umgehen.

Guaido wird aufgrund seiner breiten Unterstützung seitens der USA und vielen EU-Ländern, keinen Bedarf für eine ähnliche Währung haben. Damit wäre das Thema Petro vom Tisch. Die Bitcoin-Gemeinde wird sich freuen dürfen - sollte Guaido tatsächlich einmal Maduro als Staatschef ablösen. Dieser bringt BTC nämlich schon seit 2014 große Unterstützung entgegen. In zahlreichen Tweets äußerte er seine Begeisterung für Bitcoins Anwendungsreichtum.

https://twitter.com/zackvoell/status/1088158087272382464?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1088158087272382464&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.cryptoglobe.com%2Flatest%2F2019%2F01%2Fpro-bitcoin-guaido-traveled-to-us-colombia-brazil-to-prep-vz-opposition-move%2F Als Bitcoin im Dezember 2017 einen Boom erlebte, missbilligte er Maduros Petro-Kryptowährung und bezeichnete sie als digitalen Betrug. Seiner Einschätzung zufolge konnte niemand feststellen, ob diese wirklich durch die Ölreserven des Landes gestützt wurde.

Dieser Artikel wurde von unserem Partner CoinCentral bereitgestellt und von Elizabeth Gail verfasst. Wir freuen uns über Anmerkungen in der Kommentarspalte!

Erfahrungen und Meinungen

Die Suche nach stabilen Zahlungsmethoden wird in Venezuela immer dringlicher. Nutzer berichten von der zunehmenden Nutzung von Bitcoin als Fluchtweg aus der Hyperinflation. Viele Anwender wechseln ihre Souveränen Bolivar in Bitcoin, um ihre Ersparnisse zu schützen. Die Instabilität der nationalen Währung führt zu einem klaren Trend: Immer mehr Venezolaner interessieren sich für Kryptowährungen.

Ein häufiges Problem: Der Zugang zu Bitcoin ist nicht für alle einfach. Viele Nutzer kämpfen mit der Einrichtung von Wallets. In Foren diskutieren Anwender über verschiedene Wallet-Optionen. Einige empfehlen Wallets, die einfach zu bedienen sind. Andere warnen vor Sicherheitsrisiken. Das Gefühl der Unsicherheit bleibt bestehen.

Ein weiterer Aspekt ist die Volatilität von Bitcoin. Preisschwankungen können Nutzer überfordern. Während einige den Handel als Chance sehen, empfinden andere die Unberechenbarkeit als Risiko. Ein Nutzer beschreibt es so: „Manchmal schwankt der Preis innerhalb weniger Stunden erheblich. Das macht es schwer, den richtigen Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf zu finden.“

Die politischen Unruhen in Venezuela tragen zur Unsicherheit bei. Anwender berichten von einem Gefühl der Hilflosigkeit. Die Unterstützung für Bitcoin wächst, da Interimspräsident Juan Guaido diese Technologie bereits früh befürwortete. In Berichten zeigen Nutzer ihre Hoffnung auf eine Währungsrevolution. Sie sehen in Bitcoin die Möglichkeit, aus der Krise auszubrechen.

Ein praktisches Beispiel: Nutzer berichten von Geschäften, die Bitcoin akzeptieren. Dies erleichtert den Alltag. Viele Händler haben sich dem Trend angepasst. Anwender schätzen die Flexibilität und die schnelleren Transaktionen. Der Umstieg auf digitale Währungen wird zunehmend normalisiert.

Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen. Die meisten Banken in Venezuela haben den Zugang zu internationalen Märkten stark eingeschränkt. Dies erschwert den Kauf von Bitcoin. Einige Nutzer nutzen Peer-to-Peer-Plattformen, um Bitcoin direkt von anderen zu kaufen. Hierbei sind die Risiken jedoch hoch. Die Gefahr von Betrug ist nicht zu unterschätzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die digitale Währungsrevolution in Venezuela ist im vollen Gange. Viele Nutzer setzen auf Bitcoin, um sich vor der Inflation zu schützen. Die Unsicherheiten bleiben jedoch. Die Kombination aus politischer Instabilität und technologischen Herausforderungen führt zu gemischten Erfahrungen. Anwender müssen ständig abwägen zwischen den Chancen und den Risiken der Kryptowährung.