Die japanische Kryptobörse Zaif ist gehackt worden. Insgesamt wurden umgerechnet 59 Millionen Dollar entwendet, der Großteil davon in Bitcoins. Die japanische Polizei legte außerdem einen Bericht über die Zunahme von Kryptodiebstählen vor.
Bei einem Hack der japanischen Exchange Zaif erbeuteten Kriminelle 5.996 Bitcoins (BTC) sowie eine noch ungenannte Menge an MonaCoin (MONA) und Bitcoin Cash (BCH). Insgesamt entstand ein Schaden von umgerechnet 59 Millionen Dollar. Gut zwei Drittel davon stammen von Hot Wallets der Kunden, der Rest aus den Besitztümern der Firma.
Der eigentliche Hack fand bereits am 14. September statt. Allerdings bemerkte Zaif erst drei Tage später Unregelmäßigkeiten und pausierte daraufhin Ein- und Auszahlungen. Am 18. erkannte die Firma, dass es sich um einen Hack handelte und alarmierte die japanische Finanzaufsicht FSA.
Übernahme von Konkurrent rettet Anleger
Um den Geschädigten ihre Einlagen zurückerstatten zu können, sah sich Zaif-Betreiber Tech Bureau zu einem drastischen Schritt gezwungen. Durch eine Übereinkunft mit Fisco Digital Asset Group, einem weiteren japanischen Exchange-Betreiber, bekommt das Unternehmen umgerechnet rund 45 Millionen Dollar. Dafür muss Tech Bureau über die Hälfte seines Vorstands und seiner Wirtschaftsprüfer entlassen und Fisco zum Hauptanteilseigner machen.
Regulierung wendete Hack nicht ab
Kryptowährungen mögen im Allgemeinen immer noch eine relativ schwach regulierte Branche sein. Im Fall von Zaif kann man das allerdings nicht behaupten. Als Japan im vergangenen September erstmals Exchanges lizenzierte, gehörte das Hack-Opfer zu den ersten elf, die eine Zulassung erhielten. Auch als sich im März 16 japanische Exchanges zu einer selbstregulierenden Organisation zusammenschlossen, war Zaif-Betreiber Tech Bureau eines der Gründungsmitglieder.
Bericht der japanischen Polizei zeigt starken Anstieg von Kryptodiebstahl
Einen Tag nach dem Bekanntwerden des Zaif-Hacks wurde ein Polizeibericht zum Diebstahl von Kryptowährungen veröffentlicht, wie Japans führende Tageszeitung Asahi Shimbun berichtete. Demnach wurden im Land der aufgehenden Sonne zwischen Januar und Juni 158 Vorfälle gemeldet, dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum.
In der Mehrzahl der Fälle sollen die Opfer sich durch einen zu sorglosen Umgang mit Passwörtern verwundbar gemacht haben. Da sie die selben Anmeldedaten sowohl für ihre Krypto-Geschäfte als auch auf anderen Webseiten verwendeten, waren sie für die Kriminellen leicht zu knacken.
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2018 in Japan Coins im Wert von 540 Millionen Dollar entwendet. Über 90 Prozent dieser Summe gehen auf das Konto eines einzigen Hacks im Januar dieses Jahres zurück. Damals wurden hauptsächlich NEM-Tokens im Wert von über 500 Millionen Dollar von der Exchange Coincheck entwendet.
Hast du einen Teil deiner Coins auf einer Exchange gelagert oder verwahrst du sie ausschließlich auf sicheren Wallets? Schreib uns deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte!