Das Jahr endet für IOTA denkbar schlecht: Für über 15 Stunden hatten Nutzer keine Möglichkeit, Transaktionen durchzuführen. Es kam gewissermaßen zu einem versehentlichen Coordicide.
Seit Monaten arbeiten die IOTA-Entwickler am "Coordicide", der Eliminierung des zentralen Koordinators und entsprechenden Dezentralisierung des Netzwerks. Am Wochenende versagte nun die zentrale Kontrollinstanz allerdings unbeabsichtigt, weswegen über 15 Stunden lang keine Transaktionen möglich waren.
Wie BTC-Echo berichtete, waren von dem Stillstand nur die "geldwerten Transaktionen", bei denen also IOTA den Besitzer wechseln, betroffen. Reine Daten-Transaktionen seien dagegen weiterhin möglich gewesen.
Heute in den freuen Morgenstunden meldete die "IOTA Engeneering"-Twitter-Präzenz, dass das Problem behoben sei. Sie verlinkte weiterhin ein Node-Update und empfahl dessen Installation:
https://twitter.
com/iota_dev/status/1211480840817037313
Coordicide schon im Mai für gelöst erklärt
Die aktuellen Probleme mit dem Koordinator sind besonders ärgerlich, zumal der Coordicide bereits im Mai als prinzipiell gelöst dargestellt und ein Whitepaper veröffentlicht worden war. Damals erklärte IOTA-Mitgründer Serguei Popov: "Das genaue Ziel dieser Veranstaltung war es, herauszufinden, wie man diesen Koordinator töten kann. Wir nennen es aus irgendeinem Grund Coordicide.Und ich glaube, wir haben es geschafft. Natürlich gibt es viel zu tun, aber… wir haben es geschafft”
IOTA-Mitgründer David Sønstebø: "Kleines Problem"
https://twitter.com/Vrom14286662/status/1211267460546080768 David Sønstebø, neben Sergey Ivancheglo (inzwischen ausgestiegen), Dominik Schiener und Serguei Popov ein weiterer Mitgründer von IOTA, kommentierte die aktuelle Panne per Discord folgendermaßen: “Was auch immer der Bug ist, es gibt keinen Grund, über ein so kleines Problem beim Prä-Coordicide in Panik zu geraten. Genau deshalb braucht Coordicide Zeit, man kann es erst ausführen, wenn alle möglichen Unebenheiten ausgebügelt sind. Der Zeitpunkt für dieses Vorfalls ist insofern unglücklich, da Ferien sind und deswegen viele Teammitglieder abwesend sind und eine wohlverdiente Zeit mit ihrer Familie verbringen.Zeigt bitte etwas Dankbarkeit für die Tatsache, dass diese Leute alles fallenlassen, um dieses Problem so schnell wie möglich zu beheben. Hier ist einfach zu viel unnötiger FUD...” Man kann sicherlich Mitgefühl für die Entwickler aufbringen, die ihren Urlaub zur Behebung des Vorfalls unterbrechen mussten.
Andererseits kritisierten viele Kommentatoren nicht ohne Grund Sønstebø dafür, dass er den Vorfall als "kleines Problem" herunterspielte. Noch mag IOTA ein eher unbedeutendes Projekt sein, insofern ein Ausfall kaum Konsequenzen hat. Man stelle sich jedoch vor, das Netzwerk wäre bereits, wie es sein Anspruch ist, das Rückgrat der Internet of Things-Ökonomie, inklusive Autos und anderer wichtiger Maschinen. Dann hätte ein solcher Ausfall möglicherweise sogar tödliche Folgen. Glaubst Du, dass IOTA seinen Koordinator loswerden und sich erfolgreich dezentralisieren kann? Schreib uns Deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte! © Bild via BeatingBetting.
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