Mindestens 3 Nationen werden in den nächsten Jahren eine staatliche Kryptowährung einführen!

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Kryptowährung CBDC

Der niederländische Fintech-orientierte Non-Profit-Thinktank dGen veröffentlichte am 9. September einen Bericht über geopolitische Trends der staatlichen Kryptowährungen (CBDCs).

Drei bis fünf Nationen weltweit werden ihre Fiat-Währung bis 2030 vollständig durch eine digitale Zentralbank-Währung (CBDC) ersetzen.

Der 30-seitige Bericht mit dem Titel “Report on Geopolitical Ramifications of CBDCs” (Bericht über die geopolitischen Auswirkungen der CBDCs) befasst sich eingehend mit dem Status der wichtigsten globalen Fiat-Währungen wie dem US-Dollar, dem Euro und dem chinesischen Yuan. Der Bericht, der mit Unterstützung von Institutionen wie der Europäischen Zentralbank (EZB), der Standard Chartered Bank und der Frankfurt School erstellt wurde, macht einige wichtige Vorhersagen über die Auswirkungen der CBDCs auf das globale Finanzsystem.

So sagt die dGen voraus, dass drei bis fünf Nationen weltweit in zehn Jahren ihre nationale Währung vollständig durch einen CBDC ersetzen werden. Während dGen keine genaue Schätzung darüber abgibt, welche Länder die Umstellung bis 2030 vornehmen werden, skizziert der Bericht bedeutende Fortschritte im CBDC durch Länder wie die Bahamas und Schweden. Der Thinktank stellte fest, dass die Schweden mit der Entwicklung der E-Krona  auf dem besten Wege ist, sein Ziel zu erreichen, bis 2025 bargeldlos zu werden.

Neben anderen Vorhersagen prognostiziert dGen, dass der Euro von Chinas digitalem Yuan-Projekt überholt werden wird, wenn Europa nicht bis 2025 einen eigenen CBDC entwickelt. Der Thinktank betonte die Notwendigkeit, dass die EZB ein “geeignetes Umfeld für den Wohlstand des digitalen Euro” schaffen müsse, da sonst die Fiat-Währung Gefahr laufe, ihre Position in der Weltwirtschaft zu verlieren.

Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Centers der Frankfurter Schule, kritisierte die EZB für ihren offensichtlichen Mangel an Maßnahmen:

“Die Reaktion der EZB ist zu langsam gewesen. Insbesondere die Vorteile eineR CBDC für die Industrie, z.B. auf der Basis von programmierbarem Geld, werden derzeit vernachlässigt. Angesichts Libra und dem digitalen Yuan muss die EZB schnell reagieren, um ihre geopolitische Position zu halten”.

Während Chinas Kryptowährung (CBDC) eine Bedrohung für den Euro darstellt, ist es unwahrscheinlich, dass der digitale Yuan in naher Zukunft den US-Dollar als Weltreservewährung überholen wird, stellt der Bericht fest. “Die Einführung eines digitalen Yuan wird den Dollar nicht vom Thron stoßen – zumindest nicht sofort”, schrieb dGen. Dem Thinktank zufolge hat der digitale Yuan aufgrund “politischer Unruhen in China und der Bemühungen um die Verlagerung von Reserven und Fakturierung” nur geringe Chancen, den Dollar zu schlagen.

Ein von einer Zentralbank ausgegebener CBDC ist im Wesentlichen die digitale Repräsentation von Fiat-Geld mit dem Ziel, bargeldlose Transaktionen zu ermöglichen, Zahlungen zu beschleunigen und die damit verbundenen Kosten zu senken. Während China offenbar am aktivsten in Bezug auf die Entwicklung des CBDC ist, beginnen immer mehr Länder, das neue Finanzinstrument aggressiv zu erforschen. So kündigte erst letztens auch Brasiliens Zentralbank Anfang September an, dass die Brasilianer damit rechnen könnten, vor 2023 einen CBDC zu sehen.

Bild via Pixabay / Lizenz

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