Der prominente Ökonom Nouriel “Dr. Doom” Roubini hat auf Twitter eine Schimpftirade gegen Kryptowährungen veröffentlicht. Sie seien zentralisierter als Nordkorea. Ethereum-Entwickler Vitalik Buterin sei ein „Diktator auf Lebenszeit“. Roubini wird am Donnerstag an einer Anhörung vor dem US-Senat teilnehmen.
Einer der vehementesten Krypto-Gegner unter den Ökonomen hat erneut verbal gegen das Digitalgeld geschossen. Nouriel Roubini, wegen seiner zutreffenden Voraussage der Finanzkrise von 2008 auch „Dr. Doom“ (Dr. Untergang) genannt, bezeichnete Dezentralisierung in der Krypto-Branche auf Twitter als einen „Mythos“.
Vergleich mit Nordkorea
In seinen am Sonntag veröffentlichten Tweets behauptete er, Miner, Exchanges und Entwickler seien zentralisiert und zwar mehr als der kommunistische Einparteienstaat Nordkorea. Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin nannte er sogar in Anlehnung an den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un einen „Diktator auf Lebenszeit“.
Zudem kritisierte der Ökonom die ungleiche Verteilung von Bitcoin (BTC). Die Kryptowährung habe einen höheren Gini-Koeffizienten als Nordkorea. Bei diesem statistischen Maß handelt es sich um einen Wert, der immer zwischen Null und Eins liegt. Null bedeutet eine absolut gleiche Verteilung, bei einer Eins besitzt eine einzige Person alles und alle anderen nichts.
Im Mai dieses Jahres hatte Roubini behauptet, der Gini-Koeffizient für Bitcoin liege bei mindestens 0.88, während er für Nordkorea „nur“ bei 0.86 stehe. Eine Quelle für diese Daten nannte der Ökonom nicht. Kommentatoren auf Twitter wiesen Roubini darauf hin, dass Exchanges in einer Wallet das Geld tausender Kunden verwalten könnten und damit die Statistik verzerrten. Eine simple Berechnung des Gini-Koeffizienten für Bitcoin sei also ohnehin nicht möglich.
Senatsanhörung am Donnerstag
Schon in zwei Tagen wird Roubini als Zeuge vor dem US-Senat sprechen. Die Anhörung mit dem Titel „Erkundung des Kryptowährungs- und Blockchain-Ökosystems“ wird am Donnerstag-Vormittag vom Kommitee für Bankwesen, Wohnungsbau und städtische Angelegenheiten abgehalten.
Glücklicherweise werden die Senatoren mit Peter Van Valkenburgh auch einen Unterstützer des Digitalgelds zu Wort kommen lassen. Der „Kryptoanwalt“ ist bereits seit September 2014 Forschungsdirektor beim Coin Center. Dabei handelt es sich um eine Lobby-Gruppe mit Sitz in Washington, welche über Kryptowährungen aufklären und harte Regulierungen verhindern möchte.
Werden Roubinis halbgare Argumente in der Senatsanhörung Anklang finden oder wird Van Valkenburgh sie demaskieren können? Schreib uns deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte!