Umfrage: Nur noch 6% der Deutschen erwägen Kauf von Kryptowährungen

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Die Verbraucherschutz-Initiative Marktwächter Finanzen hat deutschsprachige Internetnutzer zu ihrer Haltung gegenüber Kryptowährungen befragt. Demnach kannte nur gut die Hälfte der Teilnehmer den Begriff und sechs Prozent ziehen einen Kauf in Betracht. Eine ähnliche Umfrage bezüglich Bitcoin hatte im Februar eine deutlich höhere Bekanntheit und Investitionsbereitschaft gezeigt.   

Einer neuen Umfrage zufolge sehen die meisten Deutschen Kryptowährungen skeptisch, sofern sie überhaupt von ihnen gehört haben. Die Erhebung war von Marktwächter Finanzen, einer Initiative der Verbraucherzentralen, in Auftrag gegeben worden.

Zwar wurden die Ergebnisse am Montag veröffentlicht, die eigentliche Befragung fand aber schon im Juli statt. Bei den Teilnehmern handelt es sich um eine repräsentative Stichprobe von 1.016 deutschsprachigen Internetnutzern ab 18 Jahren. Die Durchführung übernahm das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa.

Vor allem etwas für Junge und Spekulanten

Die Umfrage ergab, dass 55 Prozent der Teilnehmer den Begriff „Kryptowährungen“ kannten. Allerdings sah sich nur jeder Dritte in der Lage, ihn auch zu erklären. Unter den Krypto-Kennern zogen nur elf Prozent einen Kauf in Betracht, also etwa sechs Prozent der gesamten Stichprobe.

Immerhin war das Interesse bei den 18 bis 29-Jährigen etwas höher: 29 Prozent derjenigen, die von Kryptowährungen wussten, zogen in dieser Altersgruppe eine Investition in Betracht. Als Grund für die eigene Kaufbereitschaft wurde häufig die Aussicht auf hohe Spekulationsgewinne genannt (26 Prozent). Dass Kryptowährungen das „Geld der Zukunft“ seien, würden dagegen nur 17 Prozent unterschreiben.

Warnung vor Betrug und Totalverlust

Marktwächter Finanzen präsentierte nicht nur die Ergebnisse der Umfrage, sondern wies auch auf die Risiken einer Investition hin: „Anleger müssen jedoch wissen: Kryptowährungen als Geldanlage sind grauer Kapitalmarkt. Regulierung und Anlegerschutz gibt es nicht“, warnte Wolf Brandes von der Verbraucherzentrale Hessen.

Weiterhin weist er auf die Gefahr eines Totalverlustes hin. Gerade jüngere Menschen würden offenbar in den Sozialen Medien gezielt mit zwielichtigen Angeboten gelockt. Oft stecke hinter den scheinbar lukrativen Investitionen ein betrügerisches Schneeballsystem oder der Anbieter mache sich plötzlich mit dem Geld aus dem Staub.

Gesunkenes Interesse oder eine Frage der Formulierung

Die Umfrage von Marktwächter Finanzen zeichnet ein deutlich negativeres Bild als eine ähnliche Erhebung, deren Ergebnisse im Februar veröffentlicht wurden. Damals hatte Bitcom Research, der Marktforscher des deutschen IT-Branchenverbands, 1.009 Deutsche ab 14 Jahren zu Bitcoin befragt. 64 Prozent der Teilnehmer gaben dabei an, das Digitalgeld zu kennen und 19 Prozent konnten sich vorstellen, Bitcoin zu kaufen und zu nutzen.

Entweder sind also Kryptowährungen in Deutschland zwischen Februar und Juli unbekannter und unbeliebter geworden oder der Begriff „Bitcoin“ ist schlicht geläufiger als der Begriff „Kryptowährungen“. Wir tippen auf Zweiteres.

Was müsste geschehen, damit die Allgemeinbevölkerung in Deutschland von Kryptowährungen überzeugt werden könnte? Schreib uns deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte!

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