Ethereum-Gründer Vitalik Buterin hat sich am Rande einer Konferenz zur Zukunft der Blockchain-Branche geäußert. Ein Wachstum um das Tausendfache sei nicht mehr möglich, eine Obergrenze langsam erreicht. Buterin wünscht sich mehr Fokus auf konkrete Projekte und nicht auf institutionelles Geld.
Vitalik Buterin ist das Genie hinter Ethereum und eines der bekanntesten Gesichter der Kryptwelt. Mit gerade einmal 24-Jahren führt er die Liste der „Top People in Blockchain“, des populären Onlinemagazins Cointelegraph an.
Ausgerechnet Buterin hat nun allzu überschwänglichen Optimisten einen Dämpfer erteilt. Auf einer Ethereum-Konferenz in Hongkong gab er dem New Yorker Medienunternehmen Bloomberg ein Interview und sprach dabei davon, dass in der Blockchain-Branche „eine Obergrenze in Sicht“ sei. Eine weitere Gelegenheit, Geld durch Krypto-Anlagen zu vertausendfachen gäbe es nicht mehr.
Blockchain schon zu bekannt
Diese Prognose begründet Buterin mit der bereits hohen öffentlichen Bekanntheit der Zukunftstechnologie. Die durchschnittliche gebildete Person hätte bereits mindestens einmal etwas von der Blockchain gehört. Daher komme man nun mit der alten Strategie, durch Marketing auf eine Massenadaption hinzuarbeiten, nicht mehr weiter.
Viel wichtiger, als Blockchain-Technologie zu bewerben, sei es nun, die bereits Interessierten an existierenden Projekten und Anwendungen zu beteiligen.
Institutionelles Trading mit Kryptowährungen steht nicht gerade ganz oben in der Prioritätenliste des Ethereum-Gründers. Ein Teil von ihm sei glücklicher, wenn es die nächsten fünf Jahre überhaupt nicht stattfände. Was wäre erreicht, wenn die Digitalwährungen lediglich von Millionären gehalten würden?
Viele Vorhersagen, nur eine Zukunft
Man muss Buterins Zukunftsprognose vom Ende der Vertausendfachung nicht als negativ auslegen. Auf Bitcoin (BTC) angewandt bedeutete sie lediglich, dass der Preis nicht auf über sechs Millionen hochschnellen würde. Selbst Optimisten haben andere Zahlen im Kopf. Analyst Tom Lee rechnet dieses Jahr beispielsweise mit einer Wertsteigerung auf 20.000 Dollar pro Bitcoin. Krypto-Unternehmer Julian Hosp erklärte im Juli 60.000 Dollar bis Ende 2018 für möglich.
Eine tatsächliche Vertausendfachung sagte dagegen der exzentrische Virenschutz-Pionier John McAfee im Juli 2017 voraus. Seiner Berechnung zu Folge würde der Preis für einen BTC von damals etwa 2.000 innerhalb von drei Jahren auf über zwei Millionen Dollar klettern.
Aber auch Buterin kann seine Vorhersagen nur auf Grundlage von Informationen treffen, die ihm aktuell vorliegen. Dass künftig möglicherweise noch einmal der ein oder andere Altcoin eine starke Wertsteigerung verzeichnet, ist durchaus denkbar. Die Frage ist nur, wie nachhaltig das Wachstum dann sein wird. Die Kursentwicklung der beiden Platzhirsche Bitcoin und Ethereum bewegt sich schon seit Monaten seitwärts. Hier wird eine Vertausendfachung wohl tatsächlich erst einmal Zukunftsmusik bleiben.
Kennst du ein Blockchain-Projekt, bei dem du ein Wachstum um das Tausendfache immer noch für möglich hältst? Schreib uns deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte!
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