Über das Jahr 2018 hinweg hat der Anteil an geschürften Bitcoin (BTC), die keinem bekannten Mining-Pool zugerechnet wurden, von sechs auf 22 Prozent stark zugenommen. Gleichzeitig sank der Anteil von Pools, die unter Einfluss des Bitmain-Konzerns stehen, auf 39 Prozent.
Von Januar bis Dezember 2018 hat sich der Anteil der Bitcoins (BTC), die von unbekannten Minern geschürft wurden, von sechs auf 22% mehr als verdreifacht. Das geht aus Beobachtungen der Krypto-Analysefirma Diar hervor, welche am Montag veröffentlicht wurden.
Die übrigen 78% der geschürften BTC gingen an bekannte Mining-Pools wie BTC.TOP oder Antpool. Einzelne Miner schließen sich diesen Sammelbecken an, um ein regelmäßiges Einkommen zu erhalten. Wenn jemand nur mit eigenen Geräten schürfen würde, fände er vielleicht einen einzigen Block (und damit die Blockbelohnung von aktuell 12,5 BTC) innerhalb von mehreren Jahren.
Es wäre ein Glücksspiel. In einem großen Pool werden dagegen täglich Blöcke gefunden und der Finder teilt dafür die Belohnung mit den anderen Mitgliedern.
Einfluss von Bitmain lässt nach
Während es 2018 immer mehr unbekannte Schürfer gab, ging gleichzeitig der Anteil des Bitmain-Konzerns am Mining von 53% auf 39% zurück. Diar rechnete hierbei die Werte der drei Pools BTC.com, Antpool und ViaBTC zusammen.Die beiden ersteren gehören direkt zu Bitmain, in letzteren investierte der weltgrößte Hersteller von Mining-Hardware im April 2017. Bitmain stand in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik, mit seiner Marktdominanz Bitcoins Dezentralität zu gefährden. Das chinesische Unternehmen betreibt nicht nur große Mining-Pools, sondern soll nach Schätzungen vom vergangenen Februar auch 70-80% aller ASIC-Schürfgeräte produzieren.
Mining-Unternehmen von Preisrückgang hart getroffen
Im Zuge des Bärenmarkts ist die Mining-Branche in eine Krise geraten, die sich besonders seit den Preisstürzen im November zu verschärfen scheint. Bitmain musste Zweigstellen in Israel und den Niederlanden schließen. Bereits mehrfach berichteten chinesische Medien, Firmenmitgründer Jihan Wu sei von der Konzernleitung entfernt worden. Im Dezember zogen sich die japanischen Internetkonzerne GMO und DMM aus dem Mining-Geschäft zurück. GMO gab an, durch seine ASIC-Sparte umgerechnet knapp 300 Millionen Euro Verlust gemacht zu haben. Freunde der Dezentralität mögen sich freuen, wenn mächtige Pools und Großkonzerne an Macht verlieren.Diar warnt allerdings, dass die unbekannten Miner, die das entstandene Vakuum ausfüllen, nicht unbedingt Einzelkämpfer sein müssen. Sie könnten in Wahrheit Teil eines Pools sein und einfach keine Informationen diesbezüglich bekanntgeben. Bist Du eher beruhigt, dass Bitmains Einfluss offenbar zurückgegangen ist, oder eher beunruhigt, dass nun so viele BTC an unbekannte Miner gehen? Schreib uns Deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte!