Der Bürgermeister der südkoreanischen Hauptstadt Seoul hat am Donnerstag eine Blockchain-Strategie für seine Stadt präsentiert. Mithilfe von Milliarden-Investitionen, will er seine Stadt zum Zentrum der weltweiten Blockchain-Szene transformieren. Auch Behördenarbeit soll künftig über die Blockchain laufen.
Park Won-soon, der Bürgermeister der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, hat einen Fünf-Jahres-Plan zur Entwicklung der Blockchain-Industrie in seiner Stadt ausgearbeitet. Der Plan enthält eine Strategie zur gezielten finanziellen Förderung vielversprechender Projekte sowie zur Ausweitung des IT-Bildungssektors auf Blockchain-Projekte, wie Park in einer Rede im Schweizer Kanton Zug am Donnerstag kundtat.
Förderung von Blockchain-Projekten
Park präsentierte detailliert, wie er gedenkt seine Stadt in den kommenden Jahren für die kommende Blockchain-Revolution zu wappnen. Ein öffentlich-privater Fonds von 100 Milliarden Won (€77 Millionen) soll für Investitionen in Blockchain-Startups bereitgestellt werden. Davon sollen 13,6 Milliarden Won (€10 Millionen) aus den Kassen der Stadtregierung kommen.
Damit aber nicht genug. Die Stadtverwaltung plant darüber hinaus zwei große Bildungszentren im Westen und Südosten der Stadt einzurichten, wo 730 Experten im Laufe der nächsten fünf Jahre explizit für das Programmieren von Blockchain-Technologie ausgebildet werden sollen. Außerdem sollen dort bis 2021 200 Blockchain-Unternehmen untergebracht werden können. Dafür hat der Schatzmeister noch einmal zusätzliche 60,4 Milliarden Won ($53,1 Millionen) eingeplant.
Bereits im Juli dieses Jahres berichtete der Coin Kurier, dass Südkoreas Regulatoren eine kryptofreundlichere Einstellung einnehmen wollen. Auch das ICO-Verbot sollte überdacht werden. Die Skepsis gegenüber der Technologie schien sich zu der Zeit allmählich aufzulösen. Jetzt setzt sich die Hauptstadt sogar aktiv dafür ein, Vorreiter in der Blockchain-Industrie zu werden.
Implementierung von Blockchain-Technologie in die Behörden
Der Bürgermeister stellte zusätzlich noch einen detaillierten Plan vor, wie die Blockchain bei administrativen Aufgaben der städtischen Behörden aushelfen kann. Insgesamt sollen 14 auf der Blockchain-basierende Systeme dabei helfen, die behördliche Arbeit sicherer und effizienter zu machen. Darunter auch ein System für die städtische Wohlfahrt sowie ein Wahlsystem auf der Blockchain.
Mithilfe der Strategie ist Park zuversichtlich, Seoul zum „Zentrum des Blockchain-Ökosystems“ zu machen. Das sei dringend notwendig, betonte er, denn dezentrale verteilte Systeme (DLT) seien „die Kerntechnologie der vierten industriellen Revolution“ und die Zukunft der Informationstechnik.
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