Tesla-Gründer Elon Musk hat sich über Twitter mit Jackson Palmer, dem Entwickler von Dogecoin, ausgetauscht. Die beiden besprachen Maßnahmen, mit denen man Betrüger, die über Twitter Kryptowährungen stehlen, von der Plattform verbannen könnte. Palmer schickte Musk ein Programm, welches diesen Zweck erfüllen soll.
Jackson Palmer, der berüchtigte Gründer des Meme-Coins Dogecoin, hat eine Software entwickelt, welche Krypto-Betrügern auf Twitter automatisch das Handwerk legen kann. Zunehmend wird der Kurznachrichtendienst von Betrügern heimgesucht.
Diese versuchen fahrlässige Krypto-Nutzer mit hinterhältigen Tricks dazu zu bewegen ihre Digitalwährungen an anonyme Adressen zu senden. Sie erstellen sich ein Profil, welches dem einer bekannten Persönlichkeit zum Verwechseln ähnlich sieht, und machen dann verlockende „Angebote“ nach dem Schema: „Schicke mir 1 BTC, dann schicke ich dir 2 BTC zurück“. Natürlich lösen sie ihren Teil der Abmachung nicht ein und machen sich mit den erbeuteten Bitcoins davon.
Elon Musk verärgert, aber amüsiert
Nicht einmal Prominente wie Tech-Unternehmer Elon Musk, der mit Kryptowährungen eigentlich nichts zu tun hat, bleiben verschont. Der Tesla-Gründer geht ironisch mit dem Missbrauch seiner Identität um. Im Juli sprach er den Scammern „Mad Skillz“ (Krasse Fähigkeiten) zu. Am Sonntagabend äußerte er die Hoffnung, die Betrüger würden „schließlich vom Gewinnen müde werden“ – ein Ausdruck, den der US-Präsident Donald Trump während seines Wahlkampfs popularisiert hat.
Maybe the scammers will just get tired of winning eventually
— Elon Musk (@elonmusk) September 17, 2018
Der Dogecoin-Gründer Jackson Palmer antwortete rasch. Er ließ Musk wissen, dass er schon seit Monaten ein Python-Programm habe, mit dem man die Betrüger automatisch bei Twitter melden und löschen lassen könne. Er wolle es allerdings nicht öffentlich teilen, damit die Betrüger es nicht durchschauen und umgehen können.

Die beiden Star-Entwickler tauschen sich aus
Palmer hatte 2013 Dogecoin entwickelt, die Kryptowährung mit dem japanischen Shiba Inu-Hund als Markenzeichen. Bis heute ist er in der Krypto-Gemeinde aktiv und erklärt auf YouTube technische Aspekte der Blockchain-Technologie.
@ummjackson if you can help get rid of the annoying scam spammers, that would be much appreciated
— Elon Musk (@elonmusk) September 17, 2018
Musk zeigte sich an Palmers Programm interessiert und ließ es sich in einer privaten Nachricht zuschicken. Die beiden besprachen sich weiterhin über Maßnahmen, mit denen Twitter-CEO Jack Dorsey und sein Team die Löschung betrügerischer Nutzer-Konten automatisieren könnten. In weiteren Tweets ließ Palmer seine Folger wissen, dass er mit Musk eine Lösung ausgearbeitet hat, mit der Dorsey “dem Problem definitiv Herr werden könne”. Er habe sich außerdem mit einer Email an das Twitter-Team gewandt. Eine Rückmeldung steht noch aus.
Update: Elon has the script… we had a good chat on how @jack and the Twitter team should definitely automate and fix this problem on their end though. ?♀️
— Jackson Palmer (@ummjackson) September 17, 2018
I also have an email out to the Twitter team offering any help I can lend in fixing this problem in a more scalable way. Fingers crossed. https://t.co/ioELAnbref
— Jackson Palmer (@ummjackson) September 18, 2018
Jack Dorsey hat immer noch nicht durchgegriffen
Dorsey wird schon seit längerer Zeit immer wieder dazu aufgefordert, härter gegen die Krypto-Diebe vorzugehen. Bereits im März zwitscherte er einem Nutzer zu, dass er “an der Sache dran ist”.
We are on it.
— jack (@jack) March 6, 2018
Allerdings werden die Betrüger offenbar immer noch nicht rasch genug gelöscht. Laut einem Bericht der Tech-News-Seite Bleeping Computer vom 12. Juli hatten Diebe eine aggregierte Summe von Ether (ETH) im Wert von 4,3 Millionen Dollar gestohlen.
Sollte schnell eine automatisierte Löschung von Twitter-Betrügern eingeführt werden oder darf man Algorithmen nicht zu viel Entscheidungen überlassen? Schreib uns deine Gedanken dazu in die Kommentarspalte!