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El Salvador wird nächsten Monat als erstes Land Kryptowährungen als gesetzliches Zahlungsmittel einführen.
Am 7. September ist die Wartezeit bis zum Inkrafttreten des Bitcoin-Gesetzes vorbei. Nach dem Wortlaut dieses Gesetzes müssen alle Wirtschaftsakteure Bitcoin neben dem Dollar als Zahlungsmittel akzeptieren. Aber nicht alle sind mit diesem Gesetz zufrieden.
El Salvadorianer gingen am Freitag auf die Straße, um gegen die Einführung von Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel zu protestieren. Dieser Schritt hatte im Juni für Aufsehen gesorgt, als die Gesetzgeber dafür stimmten, Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einzuführen.
Hunderte von Demonstranten marschierten durch die Hauptstadt San Salvador, um ihre Besorgnis über die Verwendung von Kryptowährungen zum Ausdruck zu bringen, vor allem, wenn diese in Zukunft anstelle des US-Dollars zur Zahlung von Renten und Sozialleistungen verwendet werden.
Volatilität und Instabilität sind der entscheidende Punkt, der Anlass zur Sorge gibt. Stanley Quinteros, ein Mitglied der Gewerkschaft der Beschäftigten des Obersten Gerichtshofs, erklärte gegenüber Reuters, dass die obligatorische Einführung von Bitcoin die salvadorianischen Finanzen schädigen könnte, da es keine Möglichkeit gibt, die Preise zu kontrollieren oder zu stabilisieren.
"Wir wissen, dass diese Coin drastisch schwankt. Sein Wert ändert sich von einer Sekunde zur anderen und wir haben keine Kontrolle darüber."
Die Demonstranten erklärten, dass fast niemand Bitcoin haben wolle, und sie sind dagegen, dass die Verwendung von Bitcoin die Korruption in einem Land fördern könnte, das für seine autoritäre und intransparente Politik bekannt ist.
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass etwa 77 % der Bevölkerung des Landes das Bitcoin-Gesetz von Bukele ablehnen und die meisten Empfänger von Überweisungen und Händler des Landes lieber mit Dollar als mit Bitcoin arbeiten würden.
Obwohl das Bitcoin-Gesetz bereits verabschiedet wurde, muss es innerhalb von 90 Tagen in Kraft treten.
Das bedeutet, dass die Salvadorianer ab September verpflichtet sein werden, Bitcoin zu akzeptieren.
Präsident Bukele kündigte seinen Plan, Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu erheben, im Juni per Videolink auf einer Kryptowährungskonferenz in Miami an. Seitdem hat er auf seinem Twitter-Konto fleißig Bitcoin-Memes und -Versprechen veröffentlicht.
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Erfahrungen und Meinungen
Tausende Menschen protestieren in El Salvador gegen die Einführung von Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel. Die Demonstrationen fanden in der Hauptstadt San Salvador statt. Viele Plakate forderten: „Nein zur Diktatur“ und „Bitcoin ist Betrug“. Der Unmut richtet sich klar gegen Präsident Nayib Bukele.
Ein häufig geäußertes Problem: Die Unsicherheit der neuen Währung. Nutzer fürchten um ihre Ersparnisse. Bitcoin gilt als spekulativ und unterliegt starken Kursschwankungen. Über zwei Drittel der Bevölkerung möchten den US-Dollar als alleinige Währung behalten. Diese Meinung spiegelt sich in Umfragen wider. Experten aus der Wirtschaft und internationale Organisationen wie die Weltbank warnen vor den Risiken.
„Die Menschen haben genug von dieser autoritären Regierung“, sagt Umweltaktivist Ricardo Navarro. Viele sehen die Bitcoin-Einführung als eine von Bukeles „schlechten Ideen“, die die Wirtschaft schädigen könnte. In sozialen Netzwerken äußern zahlreiche Nutzer ihre Besorgnis über die Auswirkungen auf die finanzielle Stabilität.
Ein weiteres Problem: Die technische Ausstattung. Viele Menschen in El Salvador haben keinen Zugang zu Smartphones oder Internet. Die Nutzung von Bitcoin setzt diese Technologien voraus. Die digitale Kluft könnte die ohnehin schon benachteiligten Gruppen weiter ausgrenzen.
Feministische Gruppen und Menschenrechtsaktivisten schließen sich den Protesten an. Sie kritisieren nicht nur die Einführung von Bitcoin, sondern auch die Angriffe auf die Unabhängigkeit der Justiz. Der Oppositionspolitiker Medardo González erklärt: „Das ist etwas, was nur eine diktatorische Regierung tun würde, und das wollen wir nicht.“
Die Proteste zeigen, dass die Einführung von Bitcoin tiefgreifende Ängste in der Bevölkerung weckt. Viele Menschen fühlen sich von der Regierung nicht gehört. Diese Unzufriedenheit könnte langfristige Auswirkungen auf die politische Landschaft des Landes haben.
In Berichten wird deutlich, dass die Stimmung in der Bevölkerung angespannt ist. Bitcoin wird mehrheitlich als Risiko wahrgenommen. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Lage entwickelt und ob die Regierung auf die Stimmen der Protestierenden reagiert.
Häufige Fragen zu den Protesten gegen Bitcoin in El Salvador
Warum protestieren Menschen in El Salvador gegen Bitcoin?
Viele Salvadorianer sind besorgt darüber, dass Bitcoin, das bekannt für seine hohe Volatilität ist, ihre Ersparnisse gefährden könnte. Sie sind außerdem skeptisch gegenüber dem Umgang der Regierung mit der Implementierung von Bitcoin und machen sich Sorgen um die mangelnde Transparenz und das Fehlen von Konsultationen im Prozess.
Wie hat die Regierung von El Salvador auf die Proteste reagiert?
Bisher hat die Regierung die Verwendung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel trotz der Proteste und Bedenken fortgesetzt. Sie hat auch kostenlose Bitcoin an Bürger verteilt, um die Akzeptanz der Kryptowährung zu fördern.
Welche Vorteile erhofft sich El Salvador durch die Verwendung von Bitcoin?
El Salvador erhofft sich von der Akzeptanz von Bitcoin eine Erhöhung der finanziellen Inklusion, wirtschaftliches Wachstum, Attraktivität für ausländische Investitionen und Innovation in Bezug auf Zahlungssysteme und Dienstleistungen.
Werden andere Länder El Salvadors Schritt zur Implementierung von Bitcoin folgen?
Es ist ungewiss, ob andere Länder El Salvadors Schritt folgen werden. Während einige Länder Kryptowährungen aufgrund ihrer potenziellen Vorteile untersuchen, sind andere wegen ihrer Volatilität und der damit verbundenen Risiken skeptisch.
Können Bürger in El Salvador Bitcoin ablehnen?
Obwohl Bitcoin eine gesetzliche Währung ist, können Unternehmen, die nicht die technologischen Mittel haben, um Bitcoin-Transaktionen zu verarbeiten, das Recht haben, Bitcoin als Zahlungsmittel abzulehnen.



